Montag, 30. August 2010

3.Tag

30.August .....der Tag der Kuttertour


Help I need somebody
help not just anybody
help you know I need someone
help

Songtext HELP, The Beatles

Heute morgen war 6 Uhr wecken und am Frühstückstisch konnte man dann sehen, wer gut mit einem Frühstart klarkommt und wer nicht. Die See vor unserem Haus war glatt und das Wetter war ok.....der Tag war perfekt für die Ausfahrt mit dem gecharterten Fischkutter.

Nachdem wir alles in die Autos verladen hatten, ging es los und wir machten uns auf den Weg auf die Nachbarinsel Froya. Wir hatten zwar an alle Angeln und sämtliches Zubehör gedacht, aber völlig vergessen Geld einzupacken. Also mussten wir noch einmal zurückfahren und kamen auch eine viertel Stunde zu  spät am Kutter an. Da wir das ganze Schiff alleine gechartert hatten und es in Norwegen wieso alles nicht so genau genommen wird, gab es damit auch nicht wirklich ein Problem.

Mit 15 Knoten ging es dann aus dem kleinen Hafen heraus und 5 Minuten nach dem Ablegen standen wir dann schon in einem Schwarm Makrelen und angelten Köderfisch für den weiteren Angeltag. So konnte es weitergehen, denn innerhalb ein paar Minuten hatten wir 30 Makrelen gefangen und es ging sofort weiter zu einem der sogenannten Hot-Spots.

Dort sollten große Seelachse im Mittelwasser stehen und an dem Platz befanden sich  auch sehr viele andere Boote. Leider wurden in den Booten ringsherum nur vereinzelt Seelachse gefangen und wir hatten kein Glück. Ein Seelachs-Schwarm stand an dieser Stelle leider nicht,  bei 6 Anglern mit unterschiedlichsten Techniken hätte ansonsten wenigstens einer gelanden werden sollen. Und dann ging es weiter auf der Suche nach den Seelachs und es sollte eine recht ergebnislose Suche werden. Der halbe Angeltag war herum und ausser das Thomas einen Leng gefangen hatte und Matthias einen Seelachs finden wir nichts.

Auch unser Skipper war etwas verzweifelt und fuhr nun mit Hochgeschwindigkeit verschiedene Punkte an, an denen dann immer mal vereinzelt ein Seelachs, ein kleiner Mini-Lumb oder ein Leng von 90cm/4-5kg ins Boot kamen. Gute Stellen sehen anders aus......






























Mittlerweile wurden dann die Wellen immer höher, was dem Boot zwar nichts ausmachten, aber einzelnen Crewmitgliedern zu schaffen machte und somit ging dann auch der erste Teilnehmer (ausgerechnet der Einzigste von uns mit Bootsführerschein, Tauchlizenz und Triathlon-Erfahrung  :-)) von uns auf die Bretter und sass für den Rest der Tour still in der Ecke.

(Matthias beim Fischefüttern..............danach saß er dann bis zum Ende der Tour als Statue an der Kajüte)
Der Rest von uns hatte aber einen eisernen Magen und Seemannsfüsse und somit konnte dann das richtige Angeln beginnen. Unser Skipper ist einen Punkt auf dem Meer (circa 20km auf offener See) angefahren, an dem es gute Lengs geben sollte und so machten wir uns darauf gefasst.
Wir erlebten dann eine schöne Angelei bei rauer See und wurden beim Einholen der Montagen von links nach recht und zurück geworfen. Fotos waren heute nicht immer möglich, weil entweder alle einen Fisch gedrillt hatten oder mit dem Festhalten an der Reling beschäftigt waren.











































Den größten Fisch und zugleich letzten des Ausfluges fing Maik dann. Wir sollten alle unsere Montagen einholen und Maik drillte dabei dann einen schönen großen Leng nach oben und als ob das nicht reicht, hing auch noch einer kleiner Mini-Lumb mit daran.














Und dann war der Tag auch schon vorbei und wir fuhren zwar recht zufrieden und lachend nach Hause, unter dem Strich hatten wir uns von einer Tagestour mit diesem Kutter (was ja immerhin 600 Euro gekostet hatte) aber  mehr versprochen. Kein einziger Dorsch, normal große Köhler und durchschnittliche Lengs von 4-6kg und natürlich Maik sein kleiner Kracher mit 1,20m und 12,5kg.

Aber für uns ist ja auch der Weg das Ziel und somit haben wir den Ausflug (naja....bis auf Matthias) sehr genossen und heute sitze nur noch ich (Enrico) als Chronist der Tour am Kamin. Es wurde auf den alkoholischen Schlummertrunk verzichtet (und das sagt mir das die Kleinen richtig fertig waren ;-)) und jetzt 23 Uhr liegen alle ausser mir  im Bett und stellen sich tot. Das kann also heiter werden, habe ich doch das Spiel um die ruhige Nacht verloren.......die Kettensägen arbeiten schon wieder.

Während der Rücktour hat dann der Skipper, der bis 2006 noch Lehrer gewesen ist (naja....vielleicht lag es daran) den Fischkutter an seine Leistungsgrenze gebracht und ist mit 20 Knoten zum Festland zurückgedonnert. Die Wellen am Heck des Schiffes konnte man leider bildtechnisch nicht wirklich einfangen. Unser Alterspräsident Steffen hatte mit der hohen Geschwindigkeit dann auch seine kleine Probleme....nach dem Motto:
"Hilfe ich habe Angst und muss mal pinkeln...............................Hilfe jetzt habe ich nur noch Angst"
Aber auch er hat es überlebt und ist Abends immer noch grinsend eingeschlafen.

Unseren Fang von ca 80kg Leng, Lumb und Seelachs haben wir dann mit in unser Ferienhaus genommen und bei uns filitiert. Es sind schöne Filets in Summe von 18kg daraus geworden und so konnten wir unsere doch noch recht leere Tiefkühltruhe ein wenig füllen.
















Enrico fährt die MS Titran in den Hafen (natürlich nur zum Spass)
















Von links nach rechts:
Matthias, Oliver, Maik, Thomas, Enrico und liegend mit einer Makrele auf dem Bauch Steffen
















Maik........der 25 Pfund Leng-Fänger






























Abends haben wir dann noch die Makrelen vom Vortag geräuchert und zum Abendbrot gab es dann Hamburger vom Grill mit Salat, Zwiebeln, Tomaten, Käse und Schinken.....besser als es die Herren McDonald und B.King jemals hinbekommen werden. Steffen hat sogar die ersten drei Burger in Folge in seinem Leben gegessen.


































Fazit des Tages:
Es nützt das teuerste Angelzeug und Boot nichts, wenn der verdammte Fisch nicht will. Angeln im Meer bleibt zu großen Teilen immer noch ein Glücksspiel. Man kann nicht immer alles haben und muss sich auch mit dem Durchschnitt zufrieden geben. Weiterhin zeigen sich richtige Männer meist erst auf hoher See ;-)
Ich freue mich über meine schöne Multirolle Penn Special Senator 113 und bin einfach nur begeistert, noch nie hat es soviel Spass gemacht die Montagen LEER einzukurbeln. Auch komme ich mit meiner Kamera nun richtig gut klar und mache somit richtig schöne Bilder. Was der Rest der Mannschaft von diesem Tag mitgenommen hat, kann ich nur vermuten.........alle liegen wie Babys im Bett, schnarrchen und sind fertig.....also war es nicht umsonst. Steffen hatte die Tour seines Lebens und hat die ganze Zeit nur gegrinst und Maik hat wieder einmal den größten Fisch gefangen...bis dato.

Ab morgen müssen wir aber wirklich einen Gang höher schalten und endlich mal was richtiges aus diesen sagenhaften Gewässern um Hitra herausholen.

Hast Du das gehört.....Fjord.............morgen zeigen wir Dir wo Bartel den Most holt.

In diesem Sinne.................Gute Nacht




1 Kommentar:

  1. Köstlich geschrieben - wir wünschen euch nur noch BIGGEST FISH - warten auf weitere Angelberichte ...

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